Ich hab schon lang und breit meinen Zusehern in den letzten Newslettern mitgeteilt, warum und wieso ich meine „Insel-Satsangs“ nun beende.
Nun möchte ich auch auf dem Blog nochmal reflektieren…. 😉
Bin ja ein Mensch, der sehr auf „Zyklen“ achtet. Sie fallen mir halt auf. So ein bisschen schrullig, wie dieser Typ aus „a beautiful Mind“. Ja, ein Mind kann auch „beautiful“ sein 🙂 …. – eine für einen Satsanglehrer unübliche Aussage 🙂
Jedenfalls hab ichs mit der Zahl „Sieben“. Einerseits an einem Siebten geboren, dann noch die 7 Chakren, 7 Tage die Woche und auch noch sieben Jahre, die es dauern soll, bis im menschlichen Körper alle Zellen sich erneuert haben.
Und „zufällig“ waren wir, Dani und ich, sieben Jahre auf den Kanaren, von 2010 bis 2017, bis wir dann auf unsere große Reise aufgebrochen sind…. und nun in Bali das erste Mal länger Station machen. Paar Monate. Aus visatechnischen Gründen nicht sieben, aber wahrscheinlich derer sechs. 😉
Und hier, auf dieser wunderschönen Insel Bali, die ich mir durchaus künftig irgendwann mal als dritt oder viert-Heimat vorstellen kann, hier enden nun auf den Tag genau nach sieben Jahren auch meine Inselsatsangs 🙂
Am 26. Mai 2011 war es soweit, der Allererste… hier verlinkt … 😉 – damals aus La Gomera, mit nem uralten eeePC-Laptop, und ner Logitech-Webcam der fast allerersten Generation. Auf Ustream.tv damals…. wer erinnert sich noch ?? 🙂
Und nun, am Samstag, den 26. Mai 2018, nach genau sieben Jahren mache ich den vorerst Letzten. Wohl vielleicht auch allerletzten Online-Satsang, den ich „Insel-Satsang“ nenne. Auch ein Tribut an La Gomera, dieses Format soll dieser Insel gewidmet bleiben, da bin ich insofern ne treue und romantische Seele…
Es war nicht geplant, ehrlich nicht. Im Gegenteil, vor mehr als einem Jahr hatte ich begonnen, die Online-Satsangs gegen Gebühr zu machen. Einerseits für mehr Ernsthaftigkeit, andererseits wurdens in der kostenlosen Version immer mehr Leute (gab Tage, da wäre ich nach 3 Stunden noch nicht fertig gewesen, obwohl jeder nur eine Frage stellen „durfte“). Und dritterseits mit dem durchaus materiellen Hintergedanken, mir dadurch ein Leben als permanent reisender „Digitaler Nomade“ finanzieren zu können…. – was aber letztlich Blödsinn war, nur reine Absicherung, denn tatsächlich lebe ich seit 1998 schon als „Digitaler Nomade“, oder wenigstens 1999, als ich das erste Mal einen Laptop nach Indien mitnahm, und dort später mein erstes Buch „Erleuchtung“ schrieb.
Für mich war es letztlich schon seit damals egal, wo ich grad lebe. Bis 2005 schon einmal paar Jahre auf La Gomera, damals noch als Programmierer, der dort mit Laptop schon von der Ferne gearbeitet hat. Und später eben als spiritueller Lehrer mit Einnahmen durch Bücherverkauf, Seminare, Webinare, Spenden, Skypesitzungen. Grade mal soviel halt, damit sich Miete und Lebensmittel ausgehn, und das reichte mir meist auch. Von Luxus war ich schon lang entwöhnt. Aber was ist Luxus, wenn nicht Gesundheit, Natur, frische Luft, Meer, gutes (selbstgekochtes) Essen? Was braucht man da noch? Ach ja und die Liebe war ja auch immer mit dabei 😉
Und so waren meine Autos, die ich zwischenzeitlich mal da mal dort aus Notwendigkeiten hatte, meist älter als 10 Jahre. Und kürzlich fand ich auf einem Foto von 2009 tatsächlich meine derzeitige (!) Lieblings-Short. Huch, so alt ist die schon ?? Thats me. (Ja, wir schreiben tatsächlich 2018…. 😳 )
Später hatte ich dann 10 Jahre lang Satsang-Foren im Internet betrieben. Selber finanziert, ohne Einnahmen. Zehntausende Postings geschrieben und weitere zigtausend Fragen per Mails beantwortet. Auch das nur eine Phase, die eben irgendwann endete.
So wie jetzt die Live-Online-Satsang-Phase.
Ich hab selbst die Zeichen am Anfang gar nicht so wahrhaben wollen: Technische Probleme, dazwischen mal krank, dann keine gute Leitung, für Satsang völlig unpassende Beginnzeiten (Vormittags!!) durch die große Zeitverschiebung nach Südostasien. Und auch, geb ich zu, innerlich meine schwindende Lust. „Immer dieselben Fragen“. „Es ist doch alles schon gesagt“ (was bei weitem nicht stimmt…. lol).
Szene-Müde
Und irgendwie auch die deutsche „Satsang-Szene“, die mich doch bisschen anödet. Eine gewisse Seichtheit, Flachheit. Wo ich gar nicht mehr weiss, wie ich etwaig künftiges Wirken von mir nennen soll. „Satsang“ nur ungern, weil ich aus diesem Topf einfach raus möchte. Er wird mir zu klein. Zu sehr auf „ich bin“ oder „du bist das“ oder „mich gibts gar nicht“ bzw „dich gibts gar nicht“. Und dann wieder von Vorne. Das kann man eigentlich auf ne Langspielplatte aufnehmen, als Mantra, da braucht man nicht jahrelang das Selbe erzählen.
Und mit diesen kleinen Wahrheiten …. das ist es für mich einfach nicht, und wer mich kennt der weiss das. Viele Fragen drehten sich aber immer nur darum, als wären die Sucher eben auch „verseucht“ durch flache Lehrer und deren Themen. Da kann man sich irgendwann auch beim Antworten nicht mehr selber zuhören. Mir wurde da einfach auch langweilig. Im deutschsprachigen Bereich ist „Satsang“ einfach sehr sehr limitiert, und auch „Nondualität“ bzw „Advaita“. Die meisten verbinden damit höchstens „nicht denken“, oder „Stille“, oder ne gewisse „Zufriedenheit“. Die ganze wahre Pracht dieser Erfahrung geht durch solche Reduktion verloren.
Und wenn dann ein alteingesessener in Deutschland wirkender Satsanglehrer, der seit mehr als 20 Jahren lehrt, plötzlich in Indien einen neuen Guru für sich findet, von ihm nen neuen Namen annimmt, und plötzlich von „echten Gurus“ spricht, wo er sich selbst ja gar nicht dazuzählt…. und es dann im nächsten Schritt um irgendwelche Kundalini-Erweckungen geht, als hätte man diese gerade erst entdeckt…. – und die ganze Weisheit des indischen Supergurus dann die Erkenntnis ist „ich bin nicht mein Körper sondern eine unsterbliche Seele“ ….. dann fragt man sich schon, was da bisher überhaupt gelehrt wurde und was hierzulande unter „Satsang“ verstanden wird. Mit Erwachen und Erleuchtung hat das dann ganz offensichtlich nichts zu tun und hatte es dann auch nie was zu tun.
Ende Gelände für dieses Thema. Und auch für mich in dieser „Szene“. In der es ja auch Satsanglehrer gibt die frei heraus sagen „ich hab keine Ahnung von Erleuchtung und weiss auch nicht was das ist, aber habe erkannt, dass ich es auch gar nicht brauche weils mich ja eh nicht gibt“. Und die lehren das dann auch, oft seit Jahrzehnten! Das sind dann aber dieselben, die andere gern in deren „Wohnzimmern“ (also z.b. bei deren Satsang oder auf ihren Facebook-Profilen) „konfrontieren“, wie P*nisvergleiche im Kindergarten. Es gibt sie zwar nicht, die mentale Schw*nzlänge ist ihnen aber wichtig. (*sorry* lol).
Ich find ja noch okay, wenn die nicht erleuchtet sind, aber dass die auch noch totale Idioten sind ist teils wirklich schwer fassbar.
Das nächste wäre dann wohl Lieschen Müller die für sich erkennt, dass Bretzel backen schon immer das war, was sie in Wahrheit suchte und daraus dann nen Spiri-Zirkus veranstaltet ….. „eigentlich wollte ich immer schon nur Bäckerin sein“ – und Hunderte strömen hin! (rein ironisch, kein historischer Hintergrund *gg*).
Bali und die hiesigen Vulkane haben mir geholfen das ganz klar zu sehen. OnlineSatsangs mit Edgar ist nicht mehr. Ende Gelände. Vielleicht mal irgendwann wieder nach ner langen Pause. Oder auch einfach ein ganz anderes Format (mir schwebt da einiges vor). Vielleicht auch gar nicht live, dafür komprimiert und viel tiefer.
Zudem möchte ich – endlich – wieder mehr schreiben, hab schon lange Listen von Büchern und Blogartikeln die letzten Jahre angelegt, die darauf warten, geschrieben zu werden. Ob dies je geschieht? Mal gucken. Der Weg ist aber zumindest dann mal wieder mehr frei in diese Richtung.
Uuuuund: Englisch. Will auch wieder oder endlich mal was auf englisch veröffentlichen. Immerhin war ich „damals“, als „es“ geschah (1998) fast zwei Jahre lang rein englisch-sprachig unterwegs und meine ersten Texte waren alle englisch (hat man bei meinem ersten Buch auch stark gemerkt, da es sprachlich recht durchmischt war *gg*).
Jo. THATS IT. Mehr ist dazu jetzt nicht zu sagen. Es fühlt sich befreiend an, wenngleich auch bissl Wehmut mit dabei ist, bin schon gespannt wie es am Samstag wird, wohl auch bissl traurig. Mal gucken, was immer sich auch zeigen möchte.
Weitere Hintergründe auf meiner alten InselSatsang-Seite, hier. Dort gibts auch für Nicht-Abonnenten die Möglichkeit mit einem Einmal-Ticket am Samstag mit dabei zu sein (und/oder im dortigen Archiv zu stöbern).
Hier nochmal der Link:
SATSANG-VON-DER-INSEL – ABGESANG 🙂
Alles Liebe und freu mich über jeden und jede, der/die mit dabei ist.
Namaste,
Edgar aka OWK
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