Tjo….. „Gähn-Orgie“ …. klingt wohl witzig, und so, als wärs lustig gemeint.
Oder als ob mir irgendwie langweilig wäre, oder vielleicht war ja der gestrige Inselsatsang „zum gähnen“ *g* (Nein, war er nicht …. 🙂 ).
Es geht um „Transformation“. Und um „Gähn-Yoga“. Um die Entdeckung des Gähnens als Heilung. Und spirituell-evolutionären Körper-Prozess.
Drauf gestossen bin ich erstmals im Frühjahr 2013: Ich hatte im Sommer 2012 eine anstrengende viermonatige Sommertour hinter mich gebracht, inklusive intensiver Planung davor. Und als wir wieder zurück waren auf La Gomera, im Oktober, konnte ich mir keine richtige Ankommenspause gönnen…. – denn ich hatte für Dezember einen einwöchigen Satsang-Retreat geplant, und für Januar ein einwöchiges Tantra-Seminar.
Brand Gomera 2012:
Dazu kam, dass es im Sommer 2012 auf La Gomera in unserem schönen Tal gebrannt hat, mehr als 50 Häuser waren abgebrannt, viele von Deutschen, viele von Freunden, auch welche, in denen ich paar Jahre zuvor wohnte. „El Guro“ z.b. ist damals im oberen Tal komplett vom Feuer vernichtet worden.
Das Seminarzentrum, in dem beide Seminare stattfinden hätte sollen, welches uns noch im Frühjahr 2012 ein traumhaftes Tantraseminar bescherte, mitten in den Bergen, mit traumhaftem Ausblick und toller Energie…. das war nur mehr Asche. Alles verbrannt. Die befreundete Eigentümerin, schon in ihren späten 60ern, die das Zentrum vor Jahrzehnten aufbaute, wurde in der „Süddeutschen“ (SZ) damals interviewed als sie ohne Koffer in Deutschland ankam: „Ich brauchte keinen Koffer, denn alles was ich hatte, ist verbrannt“.
Die Seminare wollte ich nicht absagen, denn es gab Alternativen, mit denen ich auch schon vorher gustierte (und wo seither, in einem kleinen Nebental, völlig abgeschieden vom Rest, meine Seminare stattfinden). Also zog ich das durch. Inklusive intensiver Planung und Vorbereitung.
Ein Stich in der Brust ändert erstmal alles
Und dann passierte es: Beim Satsang-Retreat wollte ich wie so oft auch Tanzen nicht zu kurz kommen lassen, Bewegung, Energie, und ich lieeeeebe einfach die Osho-Kundalini-Meditation. Und bei sowas mach ich prinzipiell auch selbst noch gern mit. Auch damals, als ich noch fast 25kg mehr hatte als heute 🙂
Es war sehr „exhausting“, ich „gab alles“ …. und als wir am Abend nach Hause kamen, und ich die Tür aufsperrte, den Arm hob: Ein Stich in der Brust!
Ich war schon bissl schockiert, denn ich kannte sowas bis dahin nicht. Aber ich sollte es über die nächsten Wochen häufiger kennenlernen. Immer wieder „wie aus dem Nichts“, ein Stich, ein stechender Schmerz, in der Herzgegend, in der Brust, eher rechts (kein Seitenstechen! Sondern schon so richtig „bedrohlich“). So, dass ich jedesmal richtig zusammensackte, nix mehr tun und denken konnte, nur mehr stoppen. Und (achtsam) sein.
Ich glaube, ich hab damals auch zur Sicherheit ein EKG machen lassen, da war nix. Mehr wollte ich mir an Arztkosten nicht leisten, ich bin ja nicht krankenversichert (seit vielen Jahren nicht; ich glaub seit 1999 oder so; dazwischen war ich mal 2-3 Jahre versichert; kanns und wills mir einfach nicht leisten).
Langer Worte kurzer Sinn: Es ging monatelang so, immer wieder mal, mehrmals die Woche „ein Stich aus dem Nichts“, und ich schonte mich körperlich mehr und mehr und wurde teils auch schwächer. Beim Tantraseminar im darauffolgenden Januar (2013) musste ich dann sogar vor einer Wanderung w.o. geben….
Die erste Gähn-Orgie
Irgendwann dann im Frühjahr 2013 lag ich morgens im Bett. Und irgendwie spürte ich wieder mal in die Brust hinein, leichtes stechen, und begann zu atmen. So wie man es eben kennt, entspannend, „in den Schmerz hinein atmen“, fühlen, usw. Ich hatte früher viele Atemtechniken selbst gelernt, Ausbildungen in meiner Sucherzeit gemacht, alles mögliche.
Holotropes Atmen nach Grov, Tibetisches Rebirthing (Sunyata), „Orgasm-Reflex-Breath“ (Ehmka) und Reichsche Körperarbeit, und und und … diverse Osho-Medis, viel yogisches Pranayama, und *sehr viel* tantrische Körperarbeit, Atemarbeit und Traumaheilung.
Also atmen kann ich & kenn ich! Sozusagen. Und durch meine spirituelle Erfahrung 1998 kam auch die Hingabe an den Atem dazu, das loslassen des atmens, das „Erlauben“, wie „es“ atmen möchte… – und auch Vipassana.
Aber diesmal passierte was neues: Ich atmete sehr sehr flach. Und sehr leicht. Langsam, leicht, flach. Irgendwie „bewusst zu wenig“. („Es“ wollte es eben so). Ich spürte hin, und es geschah eine Art von Atem, wo ich eigentlich zu wenig Sauerstoff hatte. Dazwischen auch immer wieder kurzes Anhalten, hinspüren (in den Schmerz, zu Verspannungen), immer wieder dann ein tiefer loslassender Atemzug von selbst (jenen Atem, den man kennt, wenn der Körper entspannt, sich etwas löst, man „abschliessend durchatmet“).
Und irgendwann, wahrscheinlich durch dieses Innehalten und dieses „zu wenig“ geschah plötzlich ein Gähnen. Nuja, nicht dass ich Gähnen nicht kennen und lieben würde. Aber…. ich sah das nicht als etwas besonderes an.
Aber kurz darauf, nachdem ich mit der Atemübung fortfuhr, geschah noch ein Gähnen. Und dann noch eins. Und noch eins. Und noch eins. Und ich gähnte und gähnte und gähnte… und es dauerte 30 Minuten, mindestens, vielleicht auch eine Stunde, bevor der Gähnanfall, die erste „Gähnorgie“, vorbei war.
Jedes einzelne Gähnen war anders. Kam „von wo anders“. Von einer anderen Körperstelle. Im Brustraum überall, im Hals, Kiefer, Nacken, Kopf, sogar bis runter in den Bauch und die Organe. Als würden sie selbst alle gähnen. Als würde jede Zelle dabei losgelassen, tiefste Verspannungen lösten sich, es war ORGIASTISCH !! Tränen flossen und flossen. (Ohne Bilder, nur Energie). Und es knackste und knarrte in den Knochen, in der Brust, aber noch viel mehr im Kopf (!). Als würden sich regelrecht Verspannungen innerhalb der Knochen lösen!
Es war eine der körperlich befreiensten „Sessions“, die ich jemals hatte. (Und ich hatte viele und hab auch schon viel transformierendes erlebt).
Früher mal hatte ich viel getanzt, Freitanz, und das meist dazu benutzt, damit sich Energien, die sich stauten, lösen konnten. Heute hab ich das Gähnen …. – man wird ja älter *ggg*
Im Ernst: Seither hab ich alle paar Wochen mal solche Gähnsessions. Immer tiefer, immer anders, immer irgendwas, was sich löst.
Kriegstraumata aus dem zweiten Weltkrieg
Es ist ja auch nicht so, dass es da z.b. bei mir um Individualität geht, also um z.b. Traumata, die „Edgar geschahen“. Ne, schon seit Jahren befreie ich eher jene Traumen, die dieser Körper genetisch von seinem Vater übernommen hat. Kriegstraumen. Einmal kamen sogar Bilder hoch… im Flieger sitzend, in dieser He111, in der mein Vater im 2. Weltkrieg sechs Jahre lang vorne in der vollverglasten Rumpfnase lag, mit Maschinengewehr, als Bordschütze. Überlebt hat ers ja. Aber die Traumen hab ich gleich mitgeerbt.
(Henkel HE 111 - Bausatz)
Das weiss man mittlerweile, wurde vor paar Jahren entdeckt, dass Traumen in der DNA vererbt werden, also dort Spuren hinterlassen! Also nicht einfach nur „transgenerationale Traumen“, die eher über die Psyche weitergegeben werden, sondern tatsächlich Veränderungen in der DNA.
Wir sind keine „neuen“ Körper, sondern einfach nur Fortsetzungen der alten Körper. All der Ahnen. All der Täter. All der Opfer (zumindest jene, die so lang noch überlebten, um sich fortzupflanzen). Jahrtausende voller Kriege, jahrtausende Gewalt und Unterdrückung, jahrtausende Missbrauch, an unseren Müttern, an unseren Vätern die in den Krieg zogen oder ziehen mussten. All das, liebe Leute, steckt in unseren Zellen!
Den „Auftrag“, den wir hier haben, das ist was kollektives. Und diese Befreiung dieser Ursünden ist etwas evolutionäres. Hier wird das Modell Mensch neu geboren. So wie er „gedacht“ war. Und dazu muss sich vieles klären im Feld. Dazu sind wir da. Daran arbeiten wir. Gerade auch jene die „erwacht“ sind. Da gehts dann nämlich erst richtig los !
(Ich hab mit vielen „Kollegen“ Kontakt, die ähnliche Phänomene kennen. Solche oder andere; spätestens wenn man das Menschsein wieder voll annimmt, gehts auf dieser Ebene dann ab… – wird alles und vor allem man selbst auf den Kopf gestellt; Fegefeuer, Verbrennen von Mustern, Traumen, Persönlichkeitsanteilen; Glaubenssätze; Konzepte; angeblich erkannte „Wahrheiten“ …. alles darf kommen und darf auch wieder gehen….).
Was ich damals erstmals erfahren habe, war jedenfalls die völlige Befreiung des Brustraums. Danach war dieses „Stechen“ völlig verschwunden. Davor war das nicht nur ein Stechen, sondern ein stechender Schmerz, der mich augenblicklich voll ins Jetzt brachte, mich langsam werden liess, achtsam, aber auch sehr schwach.
Der Schmerz war danach wie weggeblasen. Dauerhaft!
Nach jeder „Gähnorgie“ fühl ich mich jünger und frischer. Als würden die Zellen gereinigt, regeniert, und als hätte das auch Auswirkungen auf das Skelett. Teils ein Gefühl, als würd es mich, meine Knochen, „spreizen“. Auch das hab ich schon von anderen gehört, u.a. auch von meinem „Meisterfreund“ (dem Franzosen, Charles, der bei mir dabei war, als „es“ passierte, 1998).
Gähn-Yoga
Ich habe erstmals im Januar 2015 die Technik dann auch begonnen, in meine Seminare mit einzubauen. Wenngleich das natürlich individuell ist, ob jemand davon profitiert, oder ob jemand „nur gähnt“. Das schöne in Gruppen ist natürlich, dass man das gemeinsam machen kann. Also eine gemeinsame Gähnorgie (*g*). Denn wie man weiss, gähnen ist ansteckend. Und da darf man stöhnen und schreien und schnaufen und Laute von sich geben…. wie es geschehen mag. Einfach nur geil. Die totale Tiefenentspannung. Gähn-Yoga! (Ich lass mir das noch patentieren *g*).
Und man gähnt dabei immer von einer „Stelle im Körper“ aus. Egal, welche Stelle „ruft“, einfach hinspüren „wo was ist“, „wo was sitzt“. Hinatmen, und dann von *dort* das gähnen geschehen lassen. Einfach mit der Aufmerksamkeit an einer bestimmten Körperstelle bleiben, und „voll ausgähnen lassen“. Oft reicht ein einziger Atemzug, äh, „Gähner“, und man kann zur nächsten Körperstelle weitergehen. Manchmal braucht eine Stelle auch mehrere Gähn-Durchgänge.
Wenn man alleine ist, kann man entweder mit obig beschriebener Atemtechnik das Gähnen auslösen (also bewusst „zu wenig“ atmen), innehalten, den Gähnreflex provozieren, aber ich hab auch entdeckt, dass gewöhnliches Visualisieren ebenfalls „ansteckend“ ist für das Gähnen. Also entweder einen „gähnenden Mund“ visualisieren. Oder an das Wort „gähnen“ denken, in Schrift, oder im Klang. Das muss jeder für sich selbst herausfinden.
Und dann kanns losgehen. Gähnen ist natürlich. Gähnen entspannt tief. Gähnen heilt. Da kann man nix verkehrt machen. Einfach die Tränen fliessen lassen. Sich dem Gähnen völlig hingeben!
Und mit „völlig“ meine ich auch „völlig“. Den Kopf, den Kiefer, weit offenen Mund, alles darf knacksen, den Brustkorb dehnen lassen. Spreizen lassen. Die Arme mitbewegen. Die Beine. Den ganzen Körper dabei winden und strecken wie auch immer er sich winden und strecken und krümmen mag!
Kraftvolles, intensives den ganzen Körper befreiendes Gähnen! 😉
Falls du das Gähnen für dich entdeckst, schreib mir gern deine Erfolge.
Ganz spontan kommt mir jetzt, direkt beim Schreiben, man könnte ja auch per Skype gemeinsam gähnen. Ne Gähn-Einzelsitzung per Skype *ggg*. („Ich gähne dann mal für Geld“ *ggg*).
Man könnte aber auch Gähn-Gruppen ins Leben rufen. Also ich überlasse diese „Technik“ da völlig dem Leben, macht was draus.
Ich für meinen Teil werde „weitergähnen“ und das Thema auch noch tiefer erforschen. So wie dieser „mein“ Körper seit 17 Jahren zu einer Art Forschungsstation geworden ist. Oder sagen wir: Forschen tu ich gar nicht bewusst, „es geschieht halt“. All diese Veränderungen „seither“. Sind tief körperlich. Bis in die Zellen. Bis ins Gehirn. Komplette Umstrukturierungen neuronaler Netze.
Aber das ist eine andere Story! Und derer gibts noch viele. Seit mehr als 10 Jahren z.b. möchte ich schon „Erleuchtung Teil 2“ schreiben. Eine Forsetzung meines „Szene-Klassikers“ aus dem Jahre 2000 („the real is illusion“). Ich schaff es einfach nicht. Weil es nicht endet. Weil es nicht aufhört. Weil einfach so unendlich viel passiert … auch wenn gleichzeitig, als Ganzes, nix passiert. (Nuja, vielleicht wird ja dieser Blog zu diesem Buch; oder ist es schon, hier, live am werden).
Es ist als wären hier zwei Realitäten verwoben, zwei die Nicht-Zwei sind, aber dennoch wie zwei erscheinen: die absolute und die relative Ebene… Shiva & Shakti…. ewiges leeres Bewusstsein …. und tanzende evolvierende Energie. Als Universum, als Menschheit, als Planet Erde, und als (scheinbar individueller einzelner) Mensch.
Wir evolvieren. In jede Richtung. Das ist das Thema dieser Zeit. Das ist der Zeitgeist des 21. Jahrhunderts. Bringing it down to earth. Param-Advaita.
Wohin wir evolvieren? Keine Ahnung! Ne… doch… ich habe viele Ahnungen…. aber auch das ist eine andere Story.
Namaste
Edgar <3 ♥
Weiterführende externe Texte:
Aus: „Unglaublich: Gähnen gesünder als Yoga“:
Wer gähnt, lebt länger. Zu dieser Erkenntnis gelangte der Wissenschaftler Andrew Newberg von der Universität Pennsylvania. Das Gähnen gehört noch immer zu den best gehüteten Geheimnissen der Neurowissenschaft und soll gesünder sein als Yoga.
Aus Wikipedia-Artikel „Gähnen“:
Einige Schulen der Psychotherapie vertreten die Auffassung, dass Gähnen, neben Lachen und Weinen, die Verarbeitung von schmerzlichen Emotionen begleitet und daher als Zeichen der Heilung zu werten ist.
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