Üppigkeit: Überfließende Leerheit

Das Leben neigt zur Üppigkeit. Das ist seine Natur.
Sich ausbreiten, überall hin.
Da wird nicht gekleckert, da wird geklotzt.
Und jeder Raum gleich zweifach, dreifach, vierfach in Anspruch genommen. Von jeder Pflanze. Von jedem Tier.
Nicht nur nebeneinander, auch übereinander.
Ineinander verschlungen, verwebt.
Die Kraft, das Gesunde besteht,
das Alte und Kranke vergeht und verweht.

“Brutal die Natur sie ist” (Yoda?)

Die Natur des Lebens ist es, sich auszudehnen.
Die Natur des Lebens. Die Natur des Universums. Die Natur des Seins. Die Natur von Energie. Die Natur von Bewusstsein.
Die Natur von Natur.
Das inhärente sich selbst wiederholende Muster.
Das eigentlichste Fraktal.

Fülle und Überfluss.
Kein wirklicher Mangel an Raum.
Unendlichkeit.


Kampf um Raum

Dennoch…. in begrenzten Systemen findet ein Verdrängungswettbewerb statt, in und um diesen Raum. Zwischen Pflanzen. Zwischen Tieren. Zwischen Tier und Mensch. Und auch zwischen Menschen.

Auch dieser (scheinbare) “Kampf” ist inhärent. Ist ein natürliches Muster, ein göttliches Programm, ein Fraktal. Er tendiert zur Ausgeglichenheit. Zur Harmonie. Was wie ein Widerspruch scheint, aber keiner ist.

Alles was “zu viel” ist, wird zurechtgestutzt. Manchmal brutal.
Manchmal durch Krieg.

Alles was “zu wenig” ist, bekommt auf natürliche Weise Raum.
Füllt den Raum. Von selbst.

Bauern müssen um ihren Raum “kämpfen”. Selbst hier in Bali. Gegen Schlangen, gegen Ratten. Gegen “Unkraut”. Früh am Morgen verjagen sie die Vögel durch lautes klatschen. Oder stellen Vogelscheuchen auf. Oder montieren laute Windräder.

Getreidebauern kämpfen um und behaupten ihren Platz, letztlich durch Gewalt. Viehbauern wiederum schützen ihr Vieh gegen Raubtiere ebenfalls durch Abgrenzung (Zäune) und Gewalt.

So lebt die Menschheit seit 10.000 Jahren. Seit der “Vertreibung aus dem Paradies”. Seit der “neolithischen Revolution” der Sesshaftigkeit und Landwirtschaft.

Und dieser Kampf sitzt uns noch immer in den Genen. Letztlich von Anbeginn. In engen Systemen mit wenig Raum und viel Lärm wird der Mensch neurotisch. Letztlich sind wir schon viel zu viele geworden. Haben fast jeden Raum dieses Planeten eingenommen. Sind teils die Pest für den Rest der Natur, den Rest des Lebens.

Wie waren wir zuvor? Besser? Oder einfach nur weniger ??

Waren wir integrierter? Harmonischer? Ausgeglichener?

Davor haben wir gejagd und getötet. Es war letztlich das selbe inhärente natürliche Muster. Wir haben es nur anders gelebt. Und ja, wir hatten nur unseren “gerechten” “Anteil” am Ganzen. Und waren noch nicht die alles beherrschende Macht auf diesem Planeten.

Alpha-Tier “Mensch”

Wie wäre es ohne uns? Anders? Mitnichten! Tiere würden wiederum und noch immer um ihre Territorien kämpfen, genauso wie es das Alphatier “Mensch” tut. Ein anderes Tier wäre dann an der Spitze der Nahrungskette. So wie es Dinosaurier für 170 Millionen Jahre (!) waren. Da sind unsere 200.000 Jahre mickrig dagegen. Auch damals war der Rest des Tierreichs unterdrückt. Erste Säugetiere wurden nicht größer als Mäuse. Sie hatten keine Chance “zu gedeihen”.

“Dinosauria”, von altgriechisch “deinos”, übersetzt “schrecklich und gewaltig” und “sauros”: Eidechse. Die schreckliche Eidechse also. Hatte uns (Säugetiere) und den ganzen Planeten so lange im eisernen Griff. Die Nachfahren der Saurier sind die Vögel (als spezielle Entwicklungslinie der Saurier haben diese also bis heute überlebt).

Der T-Rex von heute also ein Suppenhuhn des Homo Sapiens.
Des “schrecklichen Affen”.
Karma?

Das relativ Böse

Was ist die Moral dieser Geschichte? Hat sie überhaupt eine? Wohl nicht…. denn Moral ist nicht inhärent in der Natur. Moral ist eine Hoffnung des Menschen nach irgendeiner Form von Gerechtigkeit. Nach Ausgeglichenheit. Weil er die unendliche Ausgeglichenheit, die ohnehin immer schon da ist, nicht sehen kann. Die Perfektheit. Er spaltet diesen “Kampf um Raum” ab, von sich, vom Ganzen, und nennt ihn “das Böse”. Weil es ihm als brutal erscheint. Fressen und gefressen werden. Die einzig wirkliche Natur aller Organismen.

Und in all dieser Moralität wurde der Mensch selbst zum allergrößten und brutalsten Raubtier. Welch Ironie. Eine Realsatire. Das einzige Wesen dieses Planeten, dass sich “Gedanken” machte über “gut und böse”, wurde zum Fluch allen restlichen Lebens hier. War wohl doch keine so gute Idee mit dem Apfel damals, im Paradies…. diese “Erkenntnis” von “richtig und falsch”. Diese Geburtsstunde des Verstands. Der Bewertung. Dem Ende der Natürlichkeit. Des natürlichen Zustands. Der Harmonie. Und der göttlichen Führung.

Die natürlich dennoch weiterwirkt. Aber irgendwie verkorkst. Vernebelt. In sich verdreht. Neurotisch und psychotisch. Gott sollte mal auf die Couch….

But anyway….. der Mensch ist was er ist, und die natürliche Weiterentwicklung des Lebens führte genau zu diesem Punkt. Zu uns. Zu dieser “Bestie Mensch”.

Und natürlich ist zu wünschen, dass diese Entwicklung hier nicht endet. Auch der Mensch unterliegt nach wie vor einer Weiterentwicklung. Einer Evolution. Manchmal sind solche Entwicklungen aber eher “Aus-Wicklungen”. Ein Rückbesinnen. Ein Stoppen. Ein Innehalten.

Aus einer Sackgasse kommt man nur raus, wenn man umdreht. Dennoch muss man auch die Sackgasse integrieren. Zumindest hat man sie ja kennengelernt. Man kann ja am Ende der Sackgasse dann ein Stop-Schild davor machen…. 🙂

Steinzeit-Erleuchtete?

Hat es in der Steinzeit schon “Erleuchtete” gegeben, oder leuchten wir erst heute? Oder haben damals nicht eher alle geleuchtet? Beides ist möglich. Ja, beides ist wahr. Wir waren damals “prä-personal”, wie es Wilber nennt. Gibt heute noch Völker und Sprachen, die kein Wort für “Ich” kennen. Nach der Erleuchtung ist vor der Erleuchtung. Nach dem Ego ist vor dem Ego. Und dennoch kennt man die Sackgasse. Hat sie erfahren. Das macht dann doch nen Unterschied aus. Und wir wissen noch nicht, wohin dieser Unterschied führt. Erneut dürfen wir ins Unbekannte treten.

Da alles unmittelbar miteinander verbunden und verwoben ist, die ganze Menschheit, inhärent allein schon durch den gemeinsamen Nullpunkt und durch unsere “Gottlichkeit” (kein Fehler), hat jede Erfahrung eines Einzelnen unmittelbare Auswirkungen auf das Ganze. Da brauchts nichtmal Bücher dazu, nichtmal Sprechen, und schon gar nicht “Satsangs”.

Mein persönliches “Business” ist ohnehin nicht der Einzelne. Und auch nicht das Erwachen Einzelner. Ich sags ehrlich: Es berührt mich wenns geschieht, aber letztlich ists mir brutal schnuppe. Es ist nicht mein Business. Dafür bin ich nicht “hier”. Satsangs waren und sind für mich letztlich nur eine Phase der Erwerbstätigkeit gewesen. Nicht meine wirkliche Natur. Letztlich gemacht, weil mir halt auch nichts besseres einfiel. Also nichts besseres “reingefallen” ist in mein System. Und anderes lange Zeit nicht mehr funktioniert hat. Und ja, es hat auch mächtig Freude und Spass gemacht. Und immerhin, jetzt gibts Videos von mir zum saufüttern, und die werd ich auch alle noch weiter zur Verfügung stellen und verbreiten. Und vielleicht sogar transkribieren (lassen).

Also anyway “thanks for all the fish” 😉

Zurück zum Thema aber….

Nur Gott(in) ist

Alles geschieht von Selbst und alles geschieht genau so, wie es einzig möglich ist. Wie es gerade jetzt in diesem einen Moment “richtig und stimmig” ist. In diesem erleuchteten Theater, in dem es letztlich um nichts geht. Wo alles nur ein Traum ist. Ewiger Friede. Unbewegt. Stille inmitten all des Orkans. Shiva. Mit einer tobenden Shakti drum rum. Die sich “Leben” nennt. Unermüdlich ist. Unersättlich ist. Fülle und Üppigkeit über den ansonst leeren Raum ergießt.

Ja, (sie) selbst dieser Raum noch ist.

Und selbst diesen Raum sich weiter dehnen lässt.
Unendlich.
Eine Explosion des Lichts.
Von Energie.
Einfach so.
“Weil sie es kann”.
Als Tanz.
Als Hochzeit.
Als Vereinigung.
Als Fusion.
Aber auch als Kampf.
Als Trennung.
Als Tötung.
Als ein Fressen.
Als ein gefressen werden.
Und all das mit sich selbst.
Ist ja auch sonst keiner da.
Und somit ist niemals irgendetwas (“böses”) geschehen.
Denn das gibt es nur in der relativen Welt.
Hier aber im Überfluss.
Denn der Überfluss ist Programm.
In jedem noch so kleinsten Teilchen.

Die Erkenntnis des Absoluten
der einzige “Ausweg” aus diesem Irrsinn.
Und dann ist er plötzlich nur mehr höchste Harmonie.

Leerheit im Überfluss.


Weils irgendwie dazupasst und mir so unendlich gut gefällt, hier als “Zugabe”:

 

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