In den Newslettern und auf Facebook hab ichs ja schon bissl rausposaunt, und auf meiner Website kann man es auch schon lesen. Nach mehr als 20 Jahren ziehe ich mich in meiner Funktion als „spiritueller Lehrer“ (zumindest temporär) zurück und möchte mich künftig wieder mehr dem Schreiben (oder „whatever comes“) widmen.
Soll heissen: Gebe keine Einzelsitzungen mehr, auch keine Satsangs, weder online noch offline. Und das (fast) ab sofort.
(Siehe vorigen Link; Einzelsitzungen in der Wiener Praxis gibts noch bis Ende Oktober, danach gebe ich den Praxisraum auf; Online via Skype, Telefon oder email hab ich schon per Anfang August beendet; Zoom-Satsang geb ich den letzten (kostenlos) Mitte September).
Hintergründe: Gibt es deren viele.
- Ich mags mit der Technik nicht mehr so, das ganze „Drumherum“ ist mir mittlerweile zu aufwendig (Werbung, Ankündigen, Nachbetreuen, Website, die diversen Tools, usw usf…. – sag ich als Technik-affiner Mensch, aber gerade deshalb: Ich gehe jetzt mit großen Schritten schon in Richtung 60 zu, bin seit ich 16 war „mit Computern“, irgendwann reichts dann auch…. 😉 ).
- Ich hasse mittlerweile „Termine„. Es bringt mich einfach aus meinem inneren Flow. Dinge die „von Außen“ kommen. Dinge die nicht „Hier und Jetzt“ sind, sondern „geplant“ werden. Hab ja eh da brav mitgespielt wieder mal so viele Jahre (und war ja nicht wirklich exzessiv), aber irgendwie mag ich das nicht mehr. Termine stressen mein System.
- Tja, und die Freude: Sobald ich ne Einzelsitzung mach, ist das cool. Die Fragen sind cool. Die Menschen sind cool. Und meine Antworten sind cool. Und bei Satsang noch viel mehr. Kommen wirklich tolle Menschen, auch zu Zoom, stellen tolle Fragen, und ich wundere mich oft über meine Antworten, finde sie teils mega, bin erstaunt, freu mich, was aus mir hervorgelockt wird. Und dann, danach: Paar Minuten Freude hält an, und dann ists vorbei. Ich weiss nichtmal mehr, was ich sagte (ist generell so bei mir, fließt ja einfach nur durch), und letztlich gehts mir wie den Zuhörern, „danach ist wie davor“ (oder als wär gar nix gewesen).
Dazu eben mega Aufwand in der Vorbereitung und Nachbereitung (Ankündigen, Werbung, Administrieren, Online-Stellen, Newsletter usw usf). Soll heissen: Auch wenn während-dessen meist nach wie vor Freude ist, VORFREUDE kommt aber letztlich überhaupt nimma auf. Eher, siehe weiter oben, „Stress“ weils „Termine“ sind, die mich aus dem Flow bringen. So gehts mir zur Zeit damit. Kann sich ja irgendwann mal wieder ändern, aber jetzt ist es so, und deshalb zieh ich nun mal (endgültig?) Reissleine. Don’t ride a dead horse… 😉
- Jou – und angesichts der derzeitigen Weltlage, politisch, gesellschaftlich, klimatisch, planetarisch ….. möcht ich mich künftig mehr am/als/mit dem „Kollektiv an sich“ wirken und arbeiten. Sei es durch Meditation, durch Schreiben im eigenen Flow, durch nächtliche Traumarbeit, oder whatever. Und nicht mehr mit einzelnen Personen oder kleinen Gruppen.
Die Weltlage ist einfach zu brisant zur Zeit, und ich fühle es ist wichtig, mich eher darauf einzuschwingen bzw mit ihr zu schwingen (siehe ja auch mein letztes Jahr mit dem „Thema Corona“; und das ist ja erst der Anfang; Klima, Umwelt, Migrationsbewegungen, Kriege, Unruheherde, Klassenkonflikte, die nächsten Jahrzehnte werden sicher sehr „heiss“ (egal ob mit oder ohne mich)). Das verlangt einfach nach meiner Aufmerksamkeit, nach meiner Stille, nach meinem Gebet, nach meiner Fürsorge und meinem Mitgefühl. „Das“ als GANZES. Und nicht als Einzelnes (dafür gibts ja eh auch noch alle möglichen Anderen mit derartigen Angeboten).
- Zur eben genannten „Weltlage“ gehört ja auch Corona: Wie man unschwer die letzten eineinhalb Jahre erkennen konnte, hab ich mich da sehr oppositionell gegen einen Großteil der aus meiner Sicht mittlerweile sehr „verschwurbelten“ spirituellen Szene gestellt, vor allem gegen die krasseren Varianten mit abstrusen Verschwörungstheorien (z.b. die ganze QAnon-Geschichte; aber auch dort, wo mittlerweile Impfgegner meinen, die Impfung würde „alle innerhalb von 2 Jahren töte“, damit „die Weltbevölkerung dezimiert würde“.)
Wer solchen Unsinn glaubt, hat vielleicht ja noch mein Mitgefühl, wer ihn aber auch noch verbreitet… da hab ich kein Verständnis mehr dafür und möcht mich von diesen Kreisen einfach nur mehr scharf distanzieren. Das zeigt mir die extreme Vernunft-Feindlichkeit dieser Szene. Anzunehmen, dass „die Eliten“ jene ausrotten wollen, die ohnehin „mitspielen“, und jene „übrig lassen“ (also die Nicht-Geimpften), die dann massenhaft ja als ihre scharfen Gegner übrig blieben ist einfach nur mehr als vollkommen dämlich und naiv anzusehen und von solcherart „Spiritualität“ kann man sich einfach nur zurückziehen. Mit dieser Szene will ich nichts mehr zu tun haben.
Und leider ist grade die Satsangszene sehr stark davon betroffen und auch viele Lehrer bzw „angeblich Erwachte“ teilen und vertreten so einen Unsinn und hetzen seit eineinhalb Jahren die Menschen auf, gegeneinander, gegen alle Regierungen dieser Welt, gegen 98% der Wissenschaft, letztlich gegen jede Vernunft (da wurde vor lauter Stille im Kopf wohl meist das Kind mit dem Bade ausgeleert bzw wars dann keine Stille, sondern einfach nur ein „weghören“).
Das alles verbunden mit faschistoiden Tendenzen, die ja in der spirituellen Szene leider schon immer auf fruchtbaren Boden fielen ala „Wir und die bösen Anderen“, Elitedenken, „im Besitz der einzigen Wahrheit“ wähnendes Denken, und vor allem: voll dualistisches Denken. Gabs und gibts in fast jeder Religion und Sekten und spirituellen Gruppen. Auch Hitler kam durch diese Art des Denkens an die Macht. Hier wiederholt sich aalglatt die Geschichte der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Also nein, da möcht ich nicht in einem Atemzug genannt werden. Die Freiheit, die jene meinen (und auf biegen und brechen zu verteidigen suchen, nämlich jene relative Freiheit des Egos in einer „feindlich gesinnten Welt“) ist nicht die Freiheit, von der ich spreche. Und ich will da auch gar nicht erst verwechselt werden.
- Schreiben: So lang hab ich schon das Gefühl, daß meine Arbeit als „spiritueller Lehrer“, also meine direkte Arbeit mit Menschen, und auch meine Videos in den letzten Jahren, mein Schreiben „blockieren“. Nicht zeitlich, davon hätt ich genug, aber wohl energetisch. Habe dieses Gefühl aber immer wieder, naja, nicht verdrängt, aber doch nach hinten geschoben, oder sagen wir: „ihm nicht ganz geglaubt“. Jetzt, wo ich diesen Teil von mir aber losgelassen habe, merke ich, wie sehr nun das Schreiben und „Ideen“ (zu Büchern und Projekten) wieder nach vorne kommen. Es will einfach auch noch gelebt werden und seinen eigenen Abschnitt haben. Ich habe in meinem Wirken und (mit-)teilen mit Schreiben vor 22 Jahren begonnen, es aber die letzten Jahre halt sehr vernachlässigt.
- Raum geben: Und last but not least: Ich predige ja immer wieder anderen, daß man zuerst los lassen muss, Raum geben muss, damit neues dann kommen kann, damit sich neues manifestiert. Die meisten wollen aufs Neue warten, bevor sie altes loslassen, aber das funktioniert nicht. Loslassen geschieht zu erst. Bevor man überhaupt noch weiss, was dann das Neue sein wird. Das betrifft alles, das ganze Leben. Auch Jobs. Auch Hobbies. Alles.
Tja, und da fühl ich mich manchmal wie der Schuster, der sich selbst die schlechtesten Schuhe macht (hat ja keine Zeit dafür vor lauter Aufträgen und ist ihm nicht wichtig). Der Dorn im Auge des anderen ist immer sichtbarer als der Balken im eigenen Gesichtsfeld. Aber irgendwann merkt man es dann doch… – und folgt dem Gefühl ohne zu wissen, wohin es geht. Also Raum geben für Neues, egal was das dann sein wird (auch wenn ich glaube, dass es das Schreiben sein wird oder sein könnte).
Auszeit & sich sammeln
Jou. Ich werd mir für das Neue Zeit lassen. Diesen Luxus gönn ich mir. Und da wir uns ja 2019 wieder in Wien nieder gelassen haben, und noch immer sehr happy mit dieser Entscheidung sind, ich hier ja auch Familie habe (Töchter, Enkel, Schwiegerfamilie) und wieder Kontakt zu einigen alten Freunden, möcht ichs langsam angehen und dafür „gründlich“. Oft im Leben macht man etwas „schnell“, aber irgendwann möchte man sich für die Dinge einfach die Zeit nehmen, die es braucht, um sie voll und gang zu erfahren, auszukosten, zu genießen, „mitzunehmen“, im System zu integrieren. Also „geruhsam“.
Dazu gehört auch, daß wir diesen Winter unsere letzten Sachen, die wir 2017 in Teneriffa noch zurückgelassen haben, holen möchten, überhaupt den ein oder anderen Kurzurlaub genießen (jetzt, wo es wieder geht), und uns dann auch Anfang 2022 in Wien nach einer größeren Wohnung umsehen wollen (die Bleibe, in der wir 2019 gelandet sind, ist auf Dauer mit ihren nichtmal 50m2 doch ein bisschen eng zu zweit) (nach unserer jahrelangen Asienreise war das Anfangs sogar viel, waren ja nur Hotelzimmer gewohnt, und kamen hier nur mit einem Rucksack an…. aber auf Dauer wirds nun langsam zu klein, und sammelten sich ja wieder einige Sachen an. Ist halt so. Loslassen, und dann kommt irgendwann alles wieder, wie von selbst).
Also…. langsam. Und vielleicht gibts ja irgendwann, in paar Jahren auch wieder Satsangs, who knows. Vor Sommer 2022 sicher nicht. Und selbst das ist fraglich und wäre dann vielleicht eher ein kurzes „Hallo“ sagen zwischendurch.
Und natürlich möchte ich auch hier am Blog demnächst wieder mehr präsent sein. Bücherprojekte langsam angehen. Und mich halt auch generell sammeln & neu er-finden. Zürück zum Wesen-tlichen (obwohl ich das ja nie verlassen hab). Einfach schauen, was sein möchte mit und bei mir. Und durch mich.
Oder, wie der Wiener so sagt:
„Schau ma mal,
dann sehn ma eh…
Und dann schau ma weiter…“ 🙂
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