Krieg

Und Arjuna sprach:
„Sie sind ja bereits alle tot und die Seele ist unsterblich“

Immer wieder erreichen mich zur Zeit Nachfragen ala „ich solle doch endlich mal was zum Krieg schreiben“.

Tja, was soll man da schon sagen. Der Weise schweigt in solchen Zeiten. Ist die Welt turbulent, drehen alle grad am Rad, haben sich die Weisen immer schon in ihre Höhlen zurückgezogen. Das ist bissl so wie bei schlechtem Wetter. Man geht ins Haus und wartet in Ruhe ab, bis sich die dunklen Wolken verziehen.

Und in dieser Zeit fühlt man. Fühlt man mit. Mit all jenen, die gerade leiden. Oder gar sterben. Die wüten. Die geopfert werden. Die in den Krieg geschickt werden.

In gewisser Sicht ist jeder Krieg absolut sinnlos. Und ich selbst sehe das ähnlich wie Ken Wilber, dass kriegerische Agressionen halt einem bestimmten Level auf der Evolutionsstufe des Bewusstseins entsprechen. Ohne hier Hierarchien zu sehen. Eher entspricht es einer Pyramide, an der eben Zivilisationen wachsen, entstehen und auch wieder vergehen.

Aber alles Filosofieren in solchen Zeiten sehe ich als entbehrlich an. Auch mein Eigenes.

Krieg ist Krieg. Und Krieg ist schrecklich. Egal ob da nun „jemand ist, der stirbt“, oder ob „alles die eine unendliche und unsterbliche Seele“ ist.

Und dennoch: Aus spiritueller Sicht ist es Gott selbst, der Krieg führt (sehr gut ausgeführt schon in der eingangs zitierten Bhagavad Gita vor tausenden Jahren). Wer sonst, wenn nicht Gott? Seine/ihre Wege sind eben unergründlich. Eine alte Ordnung geht. Eine neue Ordnung wird kommen. So oder so. Mit oder ohne Krieg.

Zivilisationen kommen und gehen.
Kulturen kommen und gehen.
Völker kommen und gehen.
Staaten kommen und gehen.
Politische Systeme kommen und gehen.
Religionen kommen und gehen.
Glaubenssysteme kommen und gehen.
Menschen kommen und gehen.
Leben kommt und geht.

Du bleibst.

Und das ist da die einzige („frohe“) Botschaft, die ich haben kann und teilen kann. Krieg weiterlesen

Jenseits Erleuchtung

Achtung – dies ist ein laaaanger Blog-Beitrag, eigentlich ein kleines Büchlein.

Nachfolgender Text entstand schon vor längerer Zeit und wurde von mir bisher nur im kleinen Kreis geteilt (u.a. bei meinen Seminaren zum Thema „Param-Advaita„).

Er war und ist ein erster Entwurf eines kleinen Büchleins über „die Reise danach“. Also sozusagen „das Leben nach der Erleuchtung“ und seine einzelnen Phasen, wie sie durch mich durchlebt wurden.

Gerne möchte ich dies meinen Lesern hier nun auch erstmals öffentlich zugänglich machen:


Die Reise „danach“

Bardos – Jenseits Erleuchtung –
… anhand meines persönlichen Beispiels

Dieser Text umreisst in recht kurzen Punkten die Reise, die „nach“ der ursprünglichen Einheits/Keinheits-Erfahrung im Jahre 1998 begonnen hat.

Er kann vielleicht Anhaltspunkt sein für jene, die ebenfalls solche Reisen erfahren. Solche Ent-Wicklungen. Solche Aus-Wicklungen dessen-was-ist. Und was wir sein können.

Im Jahre 2000 schrieb ich das Buch „Erleuchtung – the real is illusion, the illusion is real“. Ich wähnte mich „angekommen“ oder gerade mal „zurückgekehrt ins Leben“. Und wie so oft dachte ich, „das sei es nun gewesen.“

Wenn ich auf viele blicke, dann ist es wohl auch so, dass man in den verschiedensten Zuständen, die „nach“ dem, was man „Erleuchtung“ nennt kommen, bleiben kann. Jahre, Jahrzehnte, oder ein ganzes Leben.

Ich weiss nicht, warum ich immer weiter schreite. Ich sehe keine Absicht dahinter, zumindest nicht bei mir.

Dies hier ist ein sehr persönlicher Text. Und es muss nicht bei allen in der gleichen Reihenfolge so ablaufen. Aber ich sehe da etwas Evolutions-spezifisches. Bestimmte logische Muster, die sich darin wiederspieglen.

Schon seit sehr lange, erstmals Mitte der 2000er- Jahre, dann nochmal um 2010 herum, habe ich die Absicht, ein Buch „Beyond Enlightenment“ zu schreiben. Doch komme ich nicht dazu, denn kaum ist eine Phase voll integriert und „reif genug“, um geschrieben zu werden, wechselt das Spiel. Wird eine Wahrheit aufgegeben und eine neue beginnt.

Das Buch hätte mittlerweile mindestens 1000 Seiten, und würde nie fertig. Mein Blog seit letztem Jahr, auf der Webseite „erleuchtung.at“, hat u.a. die Absicht, immer wieder Texte zu liefern, die kleine Bereiche davon, was danach kommt, beleuchten. Das ist der Versuch, dieses Buch dann trotzdem langsam sich schreiben zu lassen.

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KALI: Das Anrecht der Welt auf Verrücktheit

„Wenn Shiva sein 3. Auge öffnet,
wird die (Illusion der) Welt zerstört“

So geht ein Spruch im Hinduismus und meint damit letztlich nichts anderes als „Erwachen aus Maya“. Dabei sind sowohl individuelle subjektive Traum-Welten und Blasen gemeint, die dann platzen dürfen. Aber auch auf höherer ganzheitlicher Ebene „die Welt an sich“, also das seiende Universum, die Existenz, die sich als sich selbst träumender Traum offenbart.

Aber was passiert im umgekehrten Fall, wenn Shiva schlafen geht?

Dann tobt Kali…

Und es ist ein reinigendes Toben. Eine Katharsis.

Die Welt in Aufruhr und Verrücktheit.
Und diese Verrücktheit muss sich ausdehnen dürfen,
zeigen dürfen.
Drängt ans Licht des Bewusstseins.

Die Welt zerfällt in Chaos. In Scherbenhaufen.
Alles wird verbrannt.  Nichts bleibt.
Und dieses Nichts ist dann wieder einmal der Kern.
Der Neubeginn. Das Fundament, auf dem alles basiert.

Genau das ist die Aufgabe von Kali.
Kali ist letztlich der träumende Shiva in seiner tobenden Form.
Shiva ist Kali in ihrer bewussten ruhenden Form.
Beide zwei Formen des Einen.

Es darf toben.
Es darf verrückten.
Es darf verrücken.
Es darf entrücken.
Und am Ende wird es auch wieder gerade rücken.

Aus dem Chaos entsteht eine neue Ordnung.
Eine neue Ordnung höherer Ordnung.
Wie ein Kristall, der zerfallen muss …
… um sich hernach neu zusammenzusetzen…
… in noch größerer Herrlichkeit und Perfektion.

Denn es ist nichts anderes als eine Entfaltung.
Ein Aufblühen.
Die Knospe zerbricht.
Die verpuppte Raupe öffnet sich.

Man darf der Welt ihr Recht auf Verrücktheit nicht nehmen.
Die Verrücktheit ist das hinter sich lassen des alten Normalen.
Der Weise sieht zu und lässt geschehen.
Jeder Kampf zwecklos und sinnlos.
Es soll und darf genau so geschehen wie es geschieht.
Egal was geschieht.
Ohne Eingriff.
Ohne Verhinderung.
Ohne Veränderungswunsch.

Absolut freie Entfaltung.
Reinigendes Fegefeuer!

Die Welt hat das Recht, verrückt zu sein.

Und dem Göttlichen kann sich nichts in den Weg stellen.
Keine Kontrolle.
Weder vom Staat, noch von Revolutionären.
Weder von jenen, die alles so haben wollen „wie früher“.
Noch von jenen, die Visionen haben „wie es sein sollte“.
Oder „wie es werden sollte“.

Genau das ist Kali.

Kring Kring Kring…
Hring Hring Hring…

Its Evolution happening, Baby.

Images by Stefan Keller + Pete Linforth + tom bark from Pixabay

 

Die große De-Maskierung

Der Regierungschef, der in Panik fällt.
Der Beamte, der Maßnahmen verschärft umsetzt, und dabei seinem inneren kleinen Nazi freien Lauf lässt.
Der Polizist, der dies ähnlich tut.
Der Nachbar, der die Polizei ruft.
Der Linksradikale
Der Rechtsradikale
Der verstrahlte Aluhutträger
Der ungebildete Versager
Der spirituelle Lehrer ohne Intelligenz (der nur seinem Bauch vertraut, weil er kein Hirn hat).
Der Aufstachler und Aufhetzer.
Der Wissenschaftler im Rampenlicht und sein Ego.
Der Wissenschaftler im Schatten und sein Neid.
Diese ganze Egomaschine. Alles voller Masken.
Masken die fallen.
Links.
Rechts.
Oben.
Unten.

Die Angst die sich zeigt.
Vor dem Virus.
Vor der Regierung.
Vor den Maßnahmen.
Vor den Verschwörern.
Vor den Verschwörungstheoretikern.
Vor Nazis und vor Hippies im Verbund.
Vor dem Mainstream.
Vor den Medien.
Vor den Alternativmedien.
Vor den Schlafschafen.
Vor den „Erwachten“.
Vor den Mitläufern (auf beiden Seiten).
Vor den Befehlshabern (auf beiden Seiten).

Es braucht keinen Blogbeitrag. Keinen intellektuellen Text.
Keine Erklärung. Wem? Wofür?
Keine Ermächtigung und keine Bestätigung.
Und auch keine Widerrede. Keine Aufdeckung. Keine Anprangerung.

Alles einfach nur Beobachtung.
Wirken lassen.
Die fallenden Masken. Die große De-Maskierung weiterlesen

Update zu Corona (Covid-19)

Jou, heute hab ich nach langer Zeit auf Facebook wieder mal was zu Corona/Covid-19 geschrieben. Und da der Text dann doch viel länger wurde als zuvor gedacht, teile ich ihn auch hiermit auf meinem Blog:


#Corona aka #Covid19 wieder mal:

Hab ja lang nix geschrieben. Und für n Video und n Blog zu dem Thema bin ich dzt (noch) zu faul*1). Bzw hab ich eh nicht viel neues zu sagen und alles ist dzt viel zu „veränderlich“ (vor allem in nächster Zeit).

Bin mittlerweile aus dem Thema „herzblutmässig“ ziemlich draussen. Läuft nur nebenbei. Und wirklich mitbekommen tu ich nur ab und an die Kritiker-Szene (ist ja auch am Lautesten und ist bei denen offenbar noch am ehesten noch immer „Thema Nummer Eins“).

Das Einzige was ich dazu sagen kann, ist, daß ich a) nix weiss und auch davon ausgehe, dass die meisten anderen b) nix wissen. Und deshalb noch immer c) die Lernkurve bei der Menschheit (und vor allem Wissenschaft) da derzeit halt langsam und hoffentlich steil nach oben geht (dieses Virus betreffend).

Wenn ich mir aktuelle Infos reinzieh (hab ich jetzt nach langer Zeit wieder getan), bestärken mich diese eigentlich in dem, was die letzten Wochen und Monaten bei mir so war: „Zunehmende Skepsis gegenüber praktisch allen damit verbundenen Szenen und Halbwahrheiten und Meinungen“.

Egal ob von der „sogenannten“ Mainstream-Fraktion (und den Regierungen), als auch natürlich noch immer von extremeren Verschwörungstheorien. Sind für mich beides Erscheinungen und Meinungs-Cluster am jeweiligen „Rande des Spektrums“.

Theorien, die den Virus als „normalen Erkältungsvirus“ sehen weise ich nach wie vor genauso zurück wie jene, die hinter den Maßnahmen und der kollektiven Meinungs-Gleichschaltung (in all den verschiedenen Weltregierungen und Leitmedien) irgendwelche bösen Mächte vermuten mit kinderbluttrinkenden Satanisten und ähnlich Q-dioten-Ideen.

Dennoch sehe ich aber gleichzeitig auch kritisch auf Regierungen, wo Minister und Kanzler (und -Innen) sich letztlich selber ja ebenfalls null auskennen und auf Experten hören müssen, die mal mehr und mal weniger in ihrer eigenen Meinungsfindung flexibel und lernfähig sind. Oder eben auch nicht sind. (Ist ohnehin ein weltweites Phänomen. Und gerade solche tun sich schwer, auch umzuschwenken. Politker sowieso).

Sollte sich z.b. herausstellen, daß manche Maßnahmen aus Übervorsicht überzogen waren, naja, sag ich auch noch immer „so what“ (darf ja sein, Lernkurve, Vorsichtigkeit, ist ja nix schlechtes). Sollten die aber einfach nur stur und aus Dummheit länger oder wieder eingeführt werden, schauts dann irgendwann auch anders aus. (An einen abermaligen Lockdown glaube ich aber nicht, kann sich kein Land mehr leisten).

Da bin ich also schon gespannt, was da im Herbst/Winter dann als „2. Welle“ auf uns zu kommt. Ich halte da derzeit wirklich beide Szenarien für möglich: Ne „echte“ zweite Welle, mit abermals vielen oder noch viel mehr Toten (die erste kam ja zuletzt im März erst Ende des Winters).

Und auch ne „Nicht-Welle“ halte ich für möglich, wo man unterscheiden muss zwischen positiv Getesteten und wirklich Erkrankten mit Symptomen (da geht die Kurve derzeit wirklich weit weit auseinander, gegenüber dem, was im März war). Nach wie vor und immer schon zeigen ja teils bis zu 80% aller Covid-19-Positiven keine Symptome.

Und da gibts ja in letzter Zeit immer mehr Studien (übrigens in all den angeblich so panischen „Mainstream-Medien“ veröffentlicht), die zeigen, daß eventuell doch eine Grundimmunität aka Hintergrundimmunität aka Kreuzimmunität (googeln lohnt sich) existieren könnte, je nach Studie zwischen 30 und 80% der Bevölkerung.

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3*7 – Das kosmische Herz

Voa 21 Joa hots mi daglengt gauns heftig
erwischt, valeuchtet und wieda ausgspuckt.
Hots mi gekillt mit an kräftign Stoss von tiaf drinnan
gegen die Schädeldeckn mit an mächtigen Wumms.

Aus die Maus und aus a da Edga
Übrig bliebn is nua bewusstes All
des All oba woa vom Nichts durchdrunga
ois wärs goa ned do und nur a Tram.

Und eigentli hätts afoch aus sei kenna
hob mi gwundert das daun nu a körpa erscheint
mi verbeugt voa dem Wunder und kniat voa de Sterne
und glaubt ob jetzt hob i gaunz afoch nua frei.

Nix do, noch boa kosmische Urlaubstog hot se
des Ding do docht jetzt geht’s richtig east los
seither wird des Ding do durchkocht wia a Knedl
und waundlt sie waundlnd im waundln’dn Sei.

Eascht laung afoch zuagschaut und g’atmet und g’spiat
daun nu amoi g’stuabn im grossn schwoazn Loch
zruckkumma, aufgstaundn vom tiafsten der Tode
und Edga woa Mensch unds Lebn voi echt.

Seither spüd die Mätschik ihr magisches Spü
Zugleich ollas sei und doch nix dafo
A menschliches Kind wos daun laungsam erwochst
und leant wos es haast afoch Mensch zu sei.

Dreimoi die Sieben hob i jetza duach
drei göttliche Zyklen gaunz laungsaum durchschrittn:
De Erdung, de Lust und den göttlichen Wülln
erfoan und erspürt, durchlebt und vadaut.

De große Spirale bewusst duachschreitn
sich umbaun lossn in Hingabe echt
des is hoit des wos daun ebm nochher so kummt
ob jetzt Zyklus Via, sieben Joa jetz im Heaz.

Is vagleichboa mit fria und doch auch gauns aundas
geht um Integration des menschlichen Spüls
a Linie geht dabei von untn noch obn
de aundre grod umkeat kummt east laungsaum untn au.

I wünsch jetzta mia und uns ollen des Beste
egal wia da Tram jetzt a weita valäuft
des Heaz is bereit s’gaunze Sein zu durchdringa
de Einlodung steht fia de eiganan Leit.

Und afoch do sei is genug.

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Der Dialog

E.Brain & M.Feeling (Text aus 1996)

Anfang Oktober hab ich zufällig in den endlosen Weiten des Internets eine textliche Antiquität gefunden: Edgars Selbstgespräche anno 1996. Also ganze zwei Jahre bevor sich die beiden, die da miteinander sprachen dann endgültig „vermählt“ haben (man könnte auch sagen „meine beiden Gehirnhälften“).

Ein Text vom „alten“ Edgar, der damals grad ja voll der Sucher war. Und er spricht da mit sich selbst, als Zwiegespräch zwischen „Verstand und Gefühl“, über die Zukunft von Internet und Cyberspace, von der Evolution der Menschheit, über den Sinn von Erleuchtung usw usf ….. – echt krass!

Hab mich tatsächlich NULL mehr erinnern können, dass ich das damals vor 23 Jahren geschrieben habe. Und jetzt das erste Mal seit damals wieder drauf gestossen bin. Bin echt fasziniert, wie nah ich da intellektuell schon an vielen „Teilen der Wahrheit“ dran war. Und wie krass ich formuliert habe. Wie ich da so drauf war.

Und auch, wie sehr ich da den Extrem-Suchern gleiche, vor allem jenen, die es mit dem Verstand schon teils verstanden haben, aber sich dann doch auch selbst im Wege stehen.

Echt berührend für mich, diese Begegnung mit dem alten Edgar. Und wie er krass um Wahrheit ringt. Mindfuck halt… 😂

Und das Ende auch cool, offenes Ende als Einladung an die Zukunft. Vielleicht schreib ich demnächst eine Fortsetzung, würd mich schon jucken… vielleicht als (langer) Blog, oder als (kurzes) eBook. Mal gucken. 

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Erwachen

Wenn sich der Geist verabschieden will… dann tut er das ganz einfach. Da braucht man dann überhaupt nichts dazu tun. Es geschieht von Selbst. Die Arbeit macht der eigene Verstand. Der Guru sitzt dabei und tut gar nichts. Er schaut nur zu. Erlaubt. Sagt mal „ja“, mal „nein“. Mal „vielleicht“. Mal „ja das ist so“.

Wenn sich der Geist verabschieden will… dann tut er das. Von Selbst. Der ganze Prozess ist hausgemacht. Ohne zutun. Ohne Koch kocht sich die Suppe selbst weich. Das Ego plant seinen eigenen Tod. Der Verstand suizidiert sich selbst. Und der Guru schaut nur zu und nickt.

Bestenfalls wird der Guru noch „als letzte Projektionsfläche“ benutzt. Und das Beste, was er tun kann, ist gar nichts zu tun, und einfach mithelfen „es geschehen zu lassen“. Indem man eben „es“ geschehen lässt, wie immer es sich entfaltet. Der Apfel fällt von selbst vom Baum. Selbst schütteln ist nicht mehr nötig.

Was aber sagt man jenen unreifen Äpfeln, die davon träumen, auch „endlich“ auf den Boden fallen zu dürfen?
Nichts. Man bestärkt sie in ihrem so sein. In ihrem Apfel-sein. Ein Apfel der zur vollen Reife wachsen möchte. Der Sonnenlicht möchte. Der nach oben möchte. Weder reißt man sie vom Baum, noch erzählt man ihnen viel vom Fallen. Man bestärkt sie im Wachsen, denn das ist – noch – ihre Natur.

Fällt der Apfel vom Baum ist es Gnade. Aber nicht die Gnade des Gurus. Und noch nichtmal die Gnade Gottes. Es ist die Gnade eines überreifen Verstandes, der selbst sein Ende herbeisehnt. Und aufgibt. Bereit ist zu sterben. Spirituelle Sterbebegleitung im besten Sinn. Aber nichtmal wirkliche Sterbehilfe. Präsente Begleitung, die einen kleinen Rest von Sicherheit vermittelt. „Du darfst“. „Du darfst fallen“.

Es ist letztlich ein zur Verfügung stellen für die allerletzte Projektion. Ein liebender Dienst. Den man nichtmal planen kann. Denn letztlich hat man, als Guru, damit nicht wirklich viel zu tun. Man wird einfach nur perfekt benutzt. Ohne dass man das „wollen“ kann. Und da ist nichtmal große Dankbarkeit. Es geschieht einfach. Genauso, wie der Wind geschieht, das Wasser geschieht, das Leben geschieht. Hunger geschieht. Und Durst geschieht. Atmen geschieht. Und letztlich ist es ja nur ein Eintauchen in den „gewöhnlichen Zustand“. Eine Rückführung in die Gewöhnlichkeit. Ein Entspannen ins „So-Sein“.

Wieso so selten? Weil die meisten Äpfel zuerst gegen den Himmel wachsen müssen, bevor sie fallen dürfen.


Hängt der Apfel am Baum?
Oder der Baum am Apfel?

Wenn der Apfel fällt, endet es, oder beginnt es?
Das alte endet.
Das neue beginnt. 

Tod und Geburt.

Erst im Moment des Fallens wird sich der Apfel langsam seiner Selbst bewusst. Und nichts, absolut nichts hat er zuvor dafür getan. 

Am Ende wird er der Baum sein. 
Und letztlich war es immer derselbe Baum. 
Ein einziger Baum des Lebens. 
Aus dem Du stammst. 
Aus dem Du fällst. 
Und der Du bist. 

 

Image by Susanne Jutzeler, suju-foto from Pixabay

Üppigkeit: Überfließende Leerheit

Das Leben neigt zur Üppigkeit. Das ist seine Natur.
Sich ausbreiten, überall hin.
Da wird nicht gekleckert, da wird geklotzt.
Und jeder Raum gleich zweifach, dreifach, vierfach in Anspruch genommen. Von jeder Pflanze. Von jedem Tier.
Nicht nur nebeneinander, auch übereinander.
Ineinander verschlungen, verwebt.
Die Kraft, das Gesunde besteht,
das Alte und Kranke vergeht und verweht.

„Brutal die Natur sie ist“ (Yoda?)

Die Natur des Lebens ist es, sich auszudehnen.
Die Natur des Lebens. Die Natur des Universums. Die Natur des Seins. Die Natur von Energie. Die Natur von Bewusstsein.
Die Natur von Natur.
Das inhärente sich selbst wiederholende Muster.
Das eigentlichste Fraktal.

Fülle und Überfluss.
Kein wirklicher Mangel an Raum.
Unendlichkeit.


Kampf um Raum

Dennoch…. in begrenzten Systemen findet ein Verdrängungswettbewerb statt, in und um diesen Raum. Zwischen Pflanzen. Zwischen Tieren. Zwischen Tier und Mensch. Und auch zwischen Menschen.

Auch dieser (scheinbare) „Kampf“ ist inhärent. Ist ein natürliches Muster, ein göttliches Programm, ein Fraktal. Er tendiert zur Ausgeglichenheit. Zur Harmonie. Was wie ein Widerspruch scheint, aber keiner ist.

Alles was „zu viel“ ist, wird zurechtgestutzt. Manchmal brutal.
Manchmal durch Krieg.

Alles was „zu wenig“ ist, bekommt auf natürliche Weise Raum.
Füllt den Raum. Von selbst.

Bauern müssen um ihren Raum „kämpfen“. Selbst hier in Bali. Gegen Schlangen, gegen Ratten. Gegen „Unkraut“. Früh am Morgen verjagen sie die Vögel durch lautes klatschen. Oder stellen Vogelscheuchen auf. Oder montieren laute Windräder.

Getreidebauern kämpfen um und behaupten ihren Platz, letztlich durch Gewalt. Viehbauern wiederum schützen ihr Vieh gegen Raubtiere ebenfalls durch Abgrenzung (Zäune) und Gewalt.

So lebt die Menschheit seit 10.000 Jahren. Seit der „Vertreibung aus dem Paradies“. Seit der „neolithischen Revolution“ der Sesshaftigkeit und Landwirtschaft.

Und dieser Kampf sitzt uns noch immer in den Genen. Letztlich von Anbeginn. In engen Systemen mit wenig Raum und viel Lärm wird der Mensch neurotisch. Letztlich sind wir schon viel zu viele geworden. Haben fast jeden Raum dieses Planeten eingenommen. Sind teils die Pest für den Rest der Natur, den Rest des Lebens.

Wie waren wir zuvor? Besser? Oder einfach nur weniger ??

Waren wir integrierter? Harmonischer? Ausgeglichener?

Davor haben wir gejagd und getötet. Es war letztlich das selbe inhärente natürliche Muster. Wir haben es nur anders gelebt. Und ja, wir hatten nur unseren „gerechten“ „Anteil“ am Ganzen. Und waren noch nicht die alles beherrschende Macht auf diesem Planeten.

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Von wegen Instinkt

Neuigkeiten beim Kampf um den Futtertrog:

Jetzt hatte ich ja vor paar Tagen ein „Futtertrog-Thema“, schon kommt das Nächste, hat diesmal mit „Evolution im Tierreich“ zu tun:

^ Videolänge: 53 Sekunden (sehenswert!)

„Tiere handeln nur aus Instinkt“ hab ich damals in der Schule gelernt.

Oag, die Waschbären in Toronto haben „den Instinkt“ moderne Mülltonnen nicht nur umzukippen, sondern auch noch den komplizierten Öffnungsmechanismus aufzukriegen. Haben sie offenbar von ihren Vorfahren vererbt bekommen, vor 100 Millionen Jahren oder wie oder was?

Der Mensch spinnt ganz schön, sich für die „Krone der Schöpfung“ zu halten. Würde die Menschheit bei nem außerirdischen Psychiater auf der Couch liegen, würde der wohl den Kopf schütteln und sagen „hoffnungsloser Fall“. Und sie dann in nem fernen Sonnensystem ansiedeln, als Forschungsprojekt. Ganz am Rande einer kleinen Galaxie. Ups…. simma ja schon. 😛

PS: Nur der Vollständigkeit halber: Auch der Waschbär handelt nicht selbst. Der bzw das, welches ihn handeln lässt, und uns handeln lässt, ist aber nicht verschieden. Dieselbe Quelle, das selbe Selbst. Bewusstsein.

Alles ein gemeinsames Theater. Alles göttlich. Nie was geschehen – und doch evolviert die ganze Schöpfung permanent. Einfach so. Weil sie es kann. Gleichzeitig ists nicht viel mehr als eine große Simulation „wie es denn wäre, würden wir existieren“.

@gar


^ Nicht wundern, dieser kurze Blogbeitrag ist eine Kopie meines heutigen Facebookpostings. Ursprünglich inspiriert von: Waschbären überlisten Torontos Mülltonnen (ORF)